Unterrichtstag zwei

25 mei 2016 - Wassenberg, Duitsland

Hallo, 

in den ersten zwei Stunden hatte ich keinen Unterricht. Um Stress zu reduzieren, habe ich Sport getrieben. Ich bin 7,5 km gelaufen und war total stolz darauf! Das aber zur Seite. 

In der dritten Stunde hatte ich wieder Unterricht in der Klasse 12.1. Hier haben wir kurz wiederholt, was wir gestern gemacht haben. Danach habe ich zusammen mit den Schülern ein Arbeitsblatt zu dem ’Clingendael onderzoek’ gemacht. Ein Foto von diesem Arbeitsblatt steht auf meiner Seite in der Mappe ’Unterrichtsmaterialien’. Mit diesem Arbeitsblatt haben wir versucht die folgende Frage zu beantworten: ’Waarom kijken de Nederlanders zo tegen de Duitsers aan?’. Da die Schüler bei der Abitur auch manchmal Tabellen auf Niederländisch beschreiben müssen, habe ich vor der Arbeitsphase kurz ein paar wichtige Begriffe an die Tafel geschrieben: in vergelijking met, in het midden, het valt op dat.., scoort het hoogst/scoort het laagst, volgens mij. 

Danach haben die Schüler das Clingendael onderzoek erst einzeln bearbeitet und danach mit dem Partner besprochen. Schließlich haben wir es auch noch im Plenum besprochen. 

Auch in dieser Stunde haben die Schüler wieder gut mitgemacht. Sie waren echt motiviert und die Ergebnisse des Arbeitsblattes waren auch sehr gut. Ich bin echt erstaunt, dass sie so gut Niederländisch sprechen und schreiben können. Ich denke, dass es in den Niederlanden keine Schüler gibt, die nach zwei Jahren Deutsch, so gut Deutsch sprechen. 

Als Feedback habe ich von Alexandra gehört, dass meine Organisation bei der Partnerarbeit sehr gut war und dass es gut war, dass ich weiter fragte, als die Schüler eine kurze Antwort gegeben habe. Auch habe ich den Schülern genügend Zeit gegeben um alle Fragen zu beantworten gegeben. 

In der 8. Stunde war ich bei Stefan, wo ich mich wieder mit dem Mädchen, das nicht gut Deutsch sprechen und lesen kann, an die gesetzt. Zusammen mit ihr habe ich das Buch gelesen und ein paar Fragen dazu beantwortet. 

Am Freitag werde ich auch bei meinem Praktikum sein, da die Schüler am Freitag einen Sponsorenlauf haben. Ich werde mich hieran beteiligen und die Schüler begleiten. 

Was mir diese Woche aufgefallen ist, ist, dass die deutschen Schüler viel höflicher und viel respektvoller als die niederländischen Schüler sind. Sie reagieren höflich, hören auf mich und außerdem arbeiten sie sehr motiviert. Ich denke, dass das vor allem mit der Erziehung zu tun hat und dass es in den Niederlanden einen Verfall von Autorität gibt, da es zwischen den Eltern und ihren Kindern eine immer größere Distanz gibt. Das führt auch dazu, dass die niederländischen Kinder immer mehr Verantwortung für das eigene Lernen übernehmen wollen und Input von dem Lehrer oder der Lehrerin weniger akzeptieren. Das ist allerdings meine Sicht.